Young Carer Stories


 
 
 

Jede Geschichte ist einzigartig – und doch beispielhaft für die Herausforderungen, die Young Carers meistern müssen.

Komm mit auf den Young Carer Trail durch Basel und höre die Geschichten von Young Carers an den Orten, an denen sie sich abgespielt haben.

Was prägt den Alltag von Kindern und Jugendlichen, die sich in einer Carer-Rolle befinden? Was haben sie erlebt? Was bewegt sie?

Young Carers aus der Region Basel haben im Rahmen dieses Projekts ihre persönliche Geschichte erzählt und sie in Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz Basel-Stadt zu einem «Young Carers Trail» zusammengefügt. Der Trail – als App fürs Handy konzipiert – führt Dich vom Bahnhof SBB aus quer durch Basel bis zur Clarastrasse im Kleinbasel und macht den Alltag von Young Carers erlebbar.
Den Spaziergang durch Basel kannst Du selbstverständlich auch virtuell machen. Du kannst dich dafür auf der App von Station zu Station klicken. 

HINWEIS: Die Jugendlichen, die auf den Videos zu sehen sind, sind ehrenamtliche Mitarbeitende des Jugendrotkreuzes Basel. Sie spielen und sprechen die von Young Carers erzählten Inhalte nach.

 

 

Story 1: Schattenseiten des Klassenlagers

 

In diesem Video erzählt die Jugendliche S., wie sie sich gefühlt hat, als sie aus dem Klassenlager nach Hause gekommen ist. Alle Kinder wurden am Bahnhof abgeholt, ausser ihr …

Für Young Carers stellt Wegfahren, beispielsweise in ein Schullager, oft eine grosse Herausforderung dar: Das Nicht-zu-Hause-Sein kann einerseits mit Schuldgefühlen, andererseits auch mit Ängsten verbunden sein.

Schuldgefühle, weil Young Carers das Gefühl haben, ihre Angehörigen im Stich zu lassen, und Angst davor, das kranke Familienmitglied oder die Geschwister könnten wegen ihrer Abwesenheit nicht ausreichend versorgt sein.

Das Heimkommen kann eine Erleichterung darstellen, weil sie ihre Rolle in der Familie wieder ausführen können. Gleichzeitig sind mit der Rückkehr aber auch der Alltag und die damit verbundene Belastung zurück.

 
 
 
 

Story 2: Vom Tribut des Schlafmankos

 

Im untenstehenden Video erzählt B., eine Young Carer, wie schwierig es für sie war, sich in der Schule zu konzentrieren - und warum sie niemandem die Gründe für ihre Probleme erzählen wollte.

Für Young Carers ist es oft schwierig, die Schule und ihre Betreuungsaufgabe unter einen Hut zu kriegen. Weil sie noch bis spät abends Hausarbeit erledigen oder sich bereits früh morgens um jemanden kümmern, sind sie oft müde und können dem Unterricht nur eingeschränkt folgen. Oft haben sie auch zu wenig Zeit zum Lernen und um die Hausaufgaben zu erledigen.

Dies führt dazu, dass sie ihr Potenzial oft nicht ausschöpfen und ihre Noten nicht ihren eigentlichen Fähigkeiten entsprechen.

Young Carers haben wenig Freizeit und können sich nur eingeschränkt mit Gleichaltrigen treffen. Aufgrund ihrer familiären Situation können oder wollen sie unter Umständen auch niemanden zu sich nach Hause einladen. Zudem beschäftigen sie sich teilweise mit ganz anderen Themen als ihre Kolleginnen und Kollegen. Dadurch sind sie oft sozial nicht sehr gut in die Klasse integriert oder werden Opfer von Ausgrenzung und Mobbing.

 
 
 

 

Story 3: Freizeit - oder die Sehnsucht nach unbeschwertem Sein

 

Young Carers sind oft seit sie denken können in ihrer Rolle. Sie nehmen ihre Aufgabe als selbstverständlich an und wissen darum häufig nicht, dass sie Besonderes leisten.

Individuelle Freizeit ist etwas, das sie eigentlich nicht kennen oder als Sehnsucht mit sich herumtragen. Selbst, wenn sie neben der Schule und den Aufgaben als Young Carers noch etwas Zeit für sich finden, ist diese oft mit der Sorge um die Menschen belastet, um die sie sich kümmern.

Damit Young Carers unbeschwerte Freizeit geniessen können, bräuchten sie jemanden, der oder die während ihrer Abwesenheit ihre Aufgaben und Verantwortung übernimmt.

In einer solchen Situation hat auch der Young Carer im Video gelebt. Er erzählt von dem Moment, als er mit 11 Jahren zum ersten Mal erkannte, dass sein Leben anders ist, als dasjenige seiner Altersgenossen.